Insel des Grauens

Unknown Island

monstermensch.de_bilder_i_inselgrauen_1948_38.jpg USA 1948

Regie: Jack Bernhard

The devilish captain he is more evil than the monsters.

Ein junges Paar chartert ein Schiff um eine unbekannte Insel zu suchen. Während des Krieges hatte er diese Insel überflogen und einen Dinosaurier fotografiert. Nun wollen sie herausfinden, ob sich tatsächlich noch mehr solcher Tiere auf dem Eiland befinden. Sie heuern einen zwielichtigen Kapitän an, der bereit ist dies abenteuerliche und gefährliche Reise zu unternehmen, außerdem wird ein Mann mitgenommen, der behauptet schon einmal auf der Insel gewesen zu sein. Tatsächlich erreichen Sie die Insel und es gibt dort wirklich gefährliche Urzeitwesen. Doch als größte Gefahr entpuppt sich schließlich der jähzornige Kapitän selbst.

In den vierziger Jahren gab es nur wenig Dinosaurierfilme, daher ist jede Geschichte dieser Art eine willkommene Abwechslung. „Insel des Grauens“ bietet auch einigermaßen unterhaltsame Szenen und Dinosaurier, die einem noch lange in Erinnerung bleiben werden.
Der auffallendste Aspekt des Filmes ist die Tatsache, dass der Streifen in Farbe produziert wurde. Das kostengünstige Farbfilmverfahren „Cinecolor“ wurde angewandt, hierbei erhalten Rottöne eine sehr kräftige Farbe und Grüntöne werden stark abgedämpft bzw. verdunkelt. Der Look, der sich hieraus ergibt ist durchaus reizvoll, aber auch etwas ungewöhnlich für einen Film, der zu einem großen Teil in einem grünen Dschungel spielt.

Über den Regisseur Jack Bernhard ist wenig bekannt, er hat hauptsächlich günstig produzierte Krimis gedreht und keine weiteren Monsterfilme inszeniert. Hier stand er vor der schwierigen Aufgabe, dass aus Budgetgründen fast keine Szenen gezeigt werden konnten, in denen die Monster und die Menschen gleichzeitig zu sehen sind. Die Monster wirken stets als seien sie weit entfernt und keine wirkliche Bedrohung für die Helden, hierdurch geht viel an Spannung verloren.

Es werden vier verschiedene Arten von Kreaturen gezeigt:
Aus der Ferne werden einige Brontosaurier beim Baden gezeigt, die Modelle sehen gut aus, sind aber unbeweglich und spielen auch keine große Rolle, dann gibt es eine kleine auf der Erde kriechende Echse, die charmant absurd aussieht und sich ebenfalls kaum bewegen kann. Die Hauptrolle spielen die aufrecht gehenden Tyrannosaurier. Die etwa sieben Meter hohen Bestien werden von Menschen in grobschlächtigen Kostümen dargestellt. Die Kostüme sind plump und sehr steif und die Geschöpfe bewegen sich ausgesprochen langsam, was die panischen Ausrufe „Sie kommen direkt auf uns zu“ vollkommen ad absurdum führt. Die Köpfe der Saurier sind ansprechend designt, die riesigen, mit spitzen Zähnen bewehrten Mäuler und ein gefährliches Horn auf der Nase sorgen für einen sehr individuellen Look.
Im Showdown kommt dann auch das vierte Geschöpf groß heraus, eine riesige, affenähnliche Kreatur, die aus unerfindlichen Gründen und vollkommen ironiefrei im Film als „Faultier“ bezeichnet wird. Am Ende kämpft das Faultier spektakulär gegen einen Saurier, wobei ungewöhnlicherweise sogar Blut fließt, das in Farbe besonders schön zur Geltung kommt.

Da die Spezialeffekte das Teuerste an der Produktion waren und sparsam eingesetzt werden mussten, wurde viel Augenmerk auf das menschliche Drama in der Geschichte gelegt. Hier passiert zwar recht viel, so dass es nie langweilig wird, die Wendungen sind aber oftmals sehr ärgerlich. Die Figuren handeln alle dumm, unlogisch und wankelmütig; die Expedition, bei der auch viel Geld auf dem Spiel steht, ist miserabel geplant und vorbereitet. Besonders auffällig sind die Schübe von Naivität, etwa wenn die Frau, um auch ja alle Klischees zu erfüllen ein Sommerkleid und hohe Schuhe mit in den Dschungel bringt oder ohne Grundlage stolz erklärt wird, dass kein wildes Tier sich trauen wird das Lager zu betreten, welches nur aus ein paar ungeschützten Zelten besteht.
Die zwischenmenschlichen Spannungen, die dann auftreten sind zwar vorhersehbar aber immerhin abwechslungsreich, es gibt eine Meuterei der Bootscrew, eine Dreiecksbeziehung und der böse Kapitän dreht auch irgendwann durch. Gerade bei dieser Figur hätte man sich jedoch etwas mehr Zurückhaltung gewünscht, es reicht vollkommen aus, dass er ein cholerischer egoistischer Leuteschinder ist, leider wird er im Film auch noch zu einem eklig schleimigen Frauenmisshandler, bei dem in jeder Szene die Spannung der nahenden Vergewaltigung in der Luft liegt. Wenn es zum Glück auch nicht soweit kommt, ist dies doch zuviel an Dramatik auf einer Insel, die auch so schon genug natürliche Gefahren bietet.

Insel des Grauens“ ist ein sehr naiver aber unterhaltsamer Film, der nach einem zähen Start vergnügliche Monsteraction und viel Drama bietet.

Insel des Grauens in der imdb


Trailer




Bilder
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