USA 1943

Regie: Wilhelm Thiele

„Tarzan sagt, dass er von wilden Tieren bevölkert ist, die nirgendwo anders mehr zu finden sind.“

Tarzan und Boy machen sich auf, um eine wirksame Fiebermedizin aus dem Dschungel zu besorgen. Unterwegs durchqueren sie eine Wüste, in der sie eine Frau treffen, die eine wichtige Geheimbotschaft zum Scheich bringen soll. Der Scheich wird beeinflusst von einem skrupellosen Geschäftemacher. Als dieser von der Geheimbotschaft erfährt tötet er den Sohn des Scheichs und schiebt der Frau die Schuld in die Schuhe, auf dass sie hingerichtet wird. Tarzan und Boy retten die Frau und fliehen mit ihr. In einem exotischen Dschungel in dem es auch große, gefährliche Urzeit Lebewesen gibt kommt es zum Showdown.

Johnny Weissmüller war ein erfolgreicher Athlet, der als Schwimmer mehrere olympische Medaillen gewann und zahlreiche Weltmeistertitel innehielt. 1932 wurde er für die Rolle des stoischen Dschungelhelden Tarzan entdeckt und spielte diese Rolle bis 1948 insgesamt zwölfmal. Als er zu alt für den Lendenschurz wurde, blieb er trotzdem im Urwald, wo er bis 1956 als Jungle Jim weitere Abenteuer erlebte.

Die ersten beiden Tarzan Filme waren hervorragend naive Abenteuerfilme, die auch durch ihre Action und unverhohlene Erotik einen bleibenden Eindruck hinterließen. Danach wurden die Tarzanfilme familienfreundlicher und gleichzeitig formelhafter und oftmals sehr langatmig.
Der deutsche Regisseur Wilhelm Thiele hat 1930 den großen Kassenschlager „Die Drei von der Tankstelle“ mit Heinz Rühmann inszeniert. Nach der Machtergreifung der Nazis ging er nach Amerika, wo er unspektakuläre und nicht weiter bemerkenswerte B-Filme drehte. Wahrscheinlich nicht von ungefähr sind die Bösewichter in diesem Abenteuerfilm dann auch Deutsche, die sich als Engländer ausgeben.

Auffällig ist, dass Tarzan selber über weite Teile des Filmes abwesend ist, er wird in ein Gefängnis geworfen und bis Boy und Cheetah ihn zwanzig Minuten später befreien, wird die Frau zur Heldin der Geschichte.
Der beliebte Schimpanse Cheetah dient während der gesamten Laufzeit als komische Figur, die Grimassen schneidet und lustige Kapriolen hinlegt. In einer sehr albernen und zu sehr in die Länge gezogenen Sequenz darf das Tier durch die Stadt laufen und Turbane stibitzen. Szenen wie diese strapazieren die Geduld des Zuschauers etwas, kommen aber sicher bei jüngeren Zuschauern gut an.

Erst in der letzten Viertelstunde trifft Tarzan dann im geheimnisvollen Teil des Dschungels auf große Monster. Die Dinosaurier sind optisch vergrößerte Echsen, die aus dem Film „Tumak“ stammen. Die Produzenten hatten 1940 sehr viel Material mit großen Echsen gedreht und dieses später auch an andere Produktionen verkauft, die sich nicht leisten konnten eigene Effekte zu drehen. Das recycelte Material wird hier wahllos ohne Bedeutung für die Handlung eingefügt und die Saurier stellen auch keine Bedrohung für die Figuren dar. Tarzan gerät dann noch in die Fänge einer großen Schlingpflanze, wobei leider nicht deutlich wird, ob diese fleischfressend ist oder nicht. Wirklich gelungen ist allein die Sequenz in der Boy in einem großen Spinnennetz hängen bleibt. Die riesige Spinne sieht toll aus, ist schwer und wuchtig mit bösen Augen und gefährlichen Stacheln an den Beinen. Das sehr einfache Modell wird nur kurz und meist im Halbdunkel gezeigt, so dass die erzielte Wirkung durchaus gelungen ist.

Trotz des guten Showdowns ist „Tarzan Bezwinger der Wüste“ langweilig und bietet viel zu wenig Tarzanaction.

Tarzan Bezwinger der Wüste in der imdb

Siehe auch
Jungle Manhunt (1951) (Mehr Spaß mit Johnny Weissmüller und Dinosauriern)



Bilder