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Bone Eater

monstermensch.de_bilder_boneeater2007_31.jpg USA 2007

Regie: Jim Wynorski
Mit: Bruce Boxleitner

Der Bone Eater ist ein Feind allen Lebens – nicht nur des weißen Mannes.

Auf einer Baustelle in der Wüste graben die Bauarbeiter alte Knochen aus. Diese Knochen verwandeln sich prompt in den „Bone Eater“, einen indianischen Dämon, der die Arbeiter tötet. Als der Sheriff wegen der vermissten Arbeiter ermittelt stößt er auf den Widerstand des gierigen Grundbesitzers. Dieser will vertuschen, daß sich das Baugelände auf einer indianischen Begräbnisstätte befindet.
Der Sheriff, der selber indianisches Blut in den Adern hat versteht sich gut mit den ansässigen Ureinwohnern und ermittelt auch bei denen nach den vermissten Personen. Dabei erfährt er von der Legende des Bone Eaters, der alles Leben auf der Welt vernichten will.
Der Dämon kann nur mit einer alten Knochenaxt besiegt werden und dies muss schnell geschehen, denn nach der anstehenden Sonnenfinsternis wird es zu spät sein.

Jim Wynorski ist einer der fleißigsten und besten Regisseure für Trashfilme überhaupt. Seit 1986 liefert er jedes Jahr drei bis sechs Filme ab, die in Unterhaltungswert und Qualität zwar stark schwanken, jedoch immer einen Blick wert sind. Vor allem seine Monsterfilme haben stets einen sehr eigenen Charme, der erkennen lässt, dass hier ein Filmemacher am Werk ist, der seine Arbeit wirklich liebt.
Bone Eater“ hat Wynorski für den amerikanischen TV-Sender SyFy geschrieben und inszeniert. Der Sender ist inzwischen zum Synonym für billige Monsterfilme mit meist kruden Effekten und albernen Geschichten geworden. Diese Geschichte über den Sheriff, der zu seinen Wurzeln finden muss um das uralte Böse zu besiegen ist ein überladener Mischmasch voller Zufällen und Ungereimtheiten. Die miese Dramaturgie bietet keinerlei glaubwürdige Entwicklung, keinen wirklichen Erzählbogen und genau genommen auch keine Spannung. In die Geschichte sind so viele Klischees wie nur möglich eingebaut (z.B. geldgieriger Baumagnat der über Leichen geht, Familienprobleme des Sheriffs, Dämon und Sonnenfinsternis, indianischer Friedhof…) und die Darstellung der amerikanischen Ureinwohner grenzt an reinen Rassismus (da ist der weise Alte, der engstirnige junge Krieger, der alle weißen hasst und die weltoffene junge Frau, die vermitteln will).
Die Angriffe des Monsters, das vor der Sonnenfinsternis sechs Grabstätten aufsuchen muss, sind willkürlich. Zahlreiche Figuren im Film haben überhaupt keine Bedeutung, weder für Handlung noch für den Helden. Warum werden zwei Frauen im Leben des Sheriffs eingeführt, seine Tochter und eine Quasi-Freundin, wenn am Schluss keine von beiden in Bedrängnis gerät und von ihm gerettet werden muss? Selbst die Auflösung, die in einer großen Antiklimax endet, enttäuscht in jeder Hinsicht.
Dennoch muss paradoxerweise betont werden, dass „Bone Eater“ nie langweilig wird und gerade durch die Willkür der lose aneinander gereihten Szenen seinen eigenwilligen Charme entwickelt. Leider nutzt der Film dies nie um komplett unberechenbar zu werden, dafür bewegt er sich zu sehr in eingefahrenen SyFy Mustern.

Bruce Boxleitner, der vor allem durch die Serien „Agentin mit Herz“ und „Babylon5“ bekannt ist, liefert einen sympathischen Helden, dessen Wandlung vom Cowboy (mit Revolver und Trenchcoat) zum Indianer (mit Kriegsbemalung und Tomahawk) so unterhaltsam wie unglaubwürdig ist. Die Kriegsbemalung steht ihm aber wirklich gut.
Ansonsten hat Wynorski eine Menge TV-Schauspieler für kleinere Rollen besetzt. Was auf den ersten Blick wie ein plumpes Anbiedern an den Zuschauer wirkt, funktioniert dann aber doch überraschend gut. Man kann einfach keinem Film böse sein, in dem Walter Koenig („Raumschiff Enterprise“) und Gil Gerard („Buck Rogers“) mitspielen.

Die Spezialeffekte bewegen sich auf gehobenerem B-Film Niveau. Für einen SyFy Film sind sie sogar überdurchschnittlich. Einige Effekte in denen Fahrzeuge durch die Luft fliegen sind zwar noch sehr offensichtlich getrickst, schmälern aber im bunten Zusammenhang nicht das Vergnügen.
Das titelgebende Monster ist anständig animiert. Das Design des Skelettmonsters mit dem Kopfschmuck aus Knochen ist klobig und bösartig und erfüllt absolut seinen Zweck.
Leider ist der Film vollkommen unblutig. Die Attacken des Bone Eaters lassen seine Opfer zu Staub zerfallen. Hier hätte etwas mehr Einfallsreichtum gut getan, zumal andere Filme für den SyFy Sender durchaus auch mal blutige Opfer präsentieren.
Der Höhepunkt des Films ist eine hervorragend inszenierte Verfolgungsjagd, bei der einige Männer dem Monster auf Motorrädern entkommen wollen. Sie haben leider nicht damit gerechnet, dass der Bone Eater ein Skelett-Pferd heraufbeschwören kann, auf dem er die Männer sodann verfolgt. Fantastische Szene!

Unterhaltsamer Schwachsinn, der zwar nie überrascht, aber auch nie langweilig wird.



Bone Eater in der imdb

Siehe auch
Schwingen der Angst (1979) (Indianer gegen böse Fledermäuse)
The Burrowers - Das Böse unter der Erde (2008) (Indianer gegen unterirdische Monster)



Trailer




Bilder
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bone_eater_2007.1376534337.txt.gz · Zuletzt geändert: 2013/08/15 04:38 von monstermensch