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Critters 3

monstermensch.de_bilder_c_critters3_1991_25.jpg USA 1991

Regie: Kristine Peterson
Mit: Leonardo DiCaprio


Bei einem Familienausflug ins Grüne lernen die Geschwister Annie und Johnny den netten Jungen Joshua kennen. Beim gemeinsamen Frisbee Spiel stoßen sie auf den wirr vor sich hin brabbelnden und bedrohlich wirkenden Charlie, der ihnen von kleinen Monstern erzählt hinter denen er her ist.

Im Campingbus der Familie versteckt, werden auch prompt eine handvoll Crittereier in die nahe gelegene Stadt transportiert. Hier wohnt die Familie in einem heruntergekommenen Wohnblock, wo der unsympathische Hausverwalter alles daran setzt die Mieter zu verscheuchen, damit das Gebäude einem Einkaufszentrum weichen kann.
Der Besitzer des Gebäudes ist ein noch sehr viel unsympathischerer Spießgeselle und zufällig der böse Stiefvater von Joshua. Gemeinsam mit dem Jungen macht er sich an diesem Abend auf um in dem Gebäude nach dem Rechten zu sehen.

Währenddessen beginnen die Critters die Hausbewohner zu terrorisieren und schon bald stecken alle Menschen fest in dem Gebäude voller kleiner Monster.

Nach dem aufwändigen zweiten Teil wurde für das nächste Kapitel der Monster-Saga die Produktion wieder etwas heruntergefahren. Auch wenn das Szenario von der Idee her groß wirken könnte – nach der Kleinstadt fallen die Critters jetzt in die Großstadt ein – spielt der Film doch fast ausschließlich in einem einzigen Wohnhaus. Die billige Studioproduktion folgt so schließlich dem Gesetz der B-Film-Serie, nach dem die Filme immer kleiner werden im Vergleich zum Vorgänger.

Überhaupt folgt der Film nur altbekannten Mustern und bietet keine einzige wirkliche Überraschung.
Die Critters haben einige wenige amüsante Szenen, sind insgesamt aber erstaunlich wenig präsent. Dadurch wird die Bedrohung der Biester manchmal sogar gänzlich vergessen.
Auch die Tatsache, dass das Haus irgendwann zu brennen beginnt und die Bewohner vor ein zusätzliches Problem stellt wirkt nur beiläufig und erzeugt keine zusätzliche Dringlichkeit für die Charaktere.
Dafür gibt es stattdessen viel Melodrama, da die Mutter der Kinder gestorben ist und die Tochter versucht die Familie zusammenzuhalten und den Vater aus seiner Lethargie zu reißen. Alle einzelnen Handlungsstränge ergeben jedoch kein stimmiges Ganzes.

Die Geschichte über einen ekligen Hausbesitzer, der die Bewohner rausekeln will gab es auch ein paar Jahre vorher schon sehr viel besser, in der Spielberg Produktion „Das Wunder in der 8. Straße“, für den ironischerweise Mick Garris, der Regisseur von „Critters 2“ die Story schrieb.

Die Regisseurin hat keine herausragende Karriere gemacht und beweist wenig Gespür für Timing oder Spannung, sei es bei der Interaktion der Menschen oder den Monsterszenen. Einen Film, in dem in einem brennenden Haus die Menschen von Monstern gejagt werden, langweilig werden zu lassen ist vielleicht aber auch eine bemerkenswerte Leistung.
Die einzige Fußnote in der Filmgeschichte verdient sich „Critters 3“ dadurch, dass dies der erste Filmauftritt von Leonardo DiCaprio nach einigen TV-Serien ist (wenn auch nur eine Video-Premiere, aber immerhin).

Die Critters selber werden inmitten der vielen menschlichen Charaktere fast zur Nebensache. Die Auftritte der Viecher sind spärlich gesät. Die Puppen sehen immer noch toll aus, die Monster selber werden aber eher für komische Momente eingesetzt, statt für ordentlichen Schrecken zu sorgen.
Hier offenbart sich das grundlegende Problem des Filmes. Offensichtlich hat niemand so recht gewusst, für welches Zielpublikum der Film produziert wird.
Für Erwachsene Zuschauer ist der Streifen viel zu zahm. Die vorhandenen Horrorideen sind ausgesprochen halbherzig umgesetzt und die Helden geraten in keine wirkliche Gefahr.
Für Kinder hingegen sind die seltenen Angriffe der Critters dann aber doch wieder etwas zu grausig. Andererseits Wirken die Szenen, in denen die Critters z.B. eine Küche demolieren so, als seien sie eindeutig für ein jüngeres Publikum inszeniert worden.
Zu guter letzt kann sich der Film nicht entscheiden, ob die Kinder oder die Erwachsenen die Helden der Geschichte sind. Die einzigen richtigen Identifikationsfiguren, die der Zuschauer etwas mehr kennen lernt sind die junge Annie und Joshua. Und doch reicht dieser halbherzige Versuch der Charakterisierung nicht aus um den blassen Figuren Leben einzuhauchen und am Schluss haben die Figuren auch die Rettung nicht wirklich selber erarbeitet und verdient.
Dabei hätten beide Varianten – die erwachsenen Helden oder die jungen Helden – hervorragend funktionieren können. Ansätze hätte die Story durchaus geboten. Der Mischmasch, der letztlich aber zu sehen ist, bleibt durchweg unbefriedigend.

Critters 3“ bietet harmlose und überraschungsfreie Unterhaltung mit gut aussehenden, aber zahnlosen Monstern.


Critters 3 in der imdb

Siehe auch
Critters (1986)
Critters 2 (1988)
Critters 4 (1992)
Gremlins (1984)
Ghoulies (1985)
Munchies (1987)
Hobgoblins (1988)
Troll (1986)



Trailer




Bilder
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critters_3_1991.txt · Zuletzt geändert: 2017/01/24 22:51 von monstermensch