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Filmduell

"ANACONDAS - HUNT FOR THE BLOOD ORCHID" gegen "BOA VS. PYTHON"

Da wären wir wieder mit einem Duell der lustigen Schuppenkriechtiere (der Biologe spricht auch von "Squamata"). Und dieses Mal haben wir es nicht mit genmanipulierten Viechern zu tun, sondern mit reinen Titanen der Natur. Also Ring frei!



monstermensch.de_bilder_fd-anacondas.jpg "ANACONDAS - HUNT FOR THE BLOOD ORCHID"
Regie: Dwight Little (hat viele TV-Serien gemacht, bedeutendstes Werk: "Zum Töten freigegeben" mit Steven "Ich brauche mehr Zeit" Seagal)
Schlangenfutter: Unbedeutende Nachwuchschargen.

Anakondas (Eunectes) sind eine Schlangengattung aus der Familie der Riesenschlangen.

Einem Pharmakonzern bleiben zwei Wochen Zeit, um die seltene, nur alle 10 Jahre blühende Blutorchidee zu finden, deren Saft Lebensverlängernde Wirkung hat. Aus diesem Grund bricht ein lustiges Team von Wissenschaftlern - nennen wir sie SchlangenSnacks - in den Dschungel auf. Doch wegen des schlimmen Hochwassers will niemand mit ihnen den Fluss befahren, an dessen Ufern die Blume zu finden ist. Nur einer kann ihnen noch helfen, der Han Solo von Borneo, ein markiger Typ, mit einem Boot, das den Kesselrun in 2 Parsecs… Entschuldigung, ich schweife ab. Jedenfalls befinden wir uns schließlich irgendwann auf dem Fluss und nach 20 laaangen Minuten passiert auch mal etwas: der Affe des Kapitäns wird von der Riesenschlange gejagt - Juchee!
Tja, dann geht irgendwann das Boot unter und das Abenteuer beginnt, wenn man es bis hierhin ausgehalten hat. Eine ganze Weile passiert wieder gar nichts, es gibt zahlreiche interne Kämpfe in der Gruppe, mitsamt des obligatorischen Verräters und dann kommt auch schon der erlösende Showdown über der Schlangengrube.
Der Film langweilt. Die Figuren sind alle geldgeile Idioten, die leider viel zu lange überleben (und viel zu viele) und die Schlangenaction ist lahm und rar!



monstermensch.de_bilder_fd-boa.jpg "BOA VS. PYTHON"
Regie: David Flores - ursprünglich Cutter, Regiedebut
Schlangenfutter: David Hewlett, der sympathische Typ aus "Cube" und dem hervorragenden "Nothing".

Boas (Boa sp.) sind eine Gattung der Unterfamilie der Riesenschlangen (Boidae); Pythons (Pythoninae) sind eine Unterfamilie von Schlangen aus der Familie der Boidae.

Ein gelangweilter Yuppie will für die ultimative Jagd eine Riesenschlange importieren. Beim Transport büchst diese jedoch aus. Getreu der goldenen Regel "Nur ein Ninja kann einen Ninja töten" machen sich nun ein eiskalter FBI-Agent und eine sexy Wissenschaftlerin daran mit Hilfe eines Biologen (Hewlett) und dessen lieber Riesenboa den bösen Python zu jagen. Der Yuppie hat indes ebenfalls ein Team von gelangweilten Jägern zusammengestellt um der Schlange die Schuppen über die Ohren zu ziehen. In den dunklen Kellergewölben und Gängen des Klärwerks treffen sich schließlich alle. Doch der Plan die Schlangen aufeinander zu hetzen scheitert! Der Python entkommt zu einem nahe gelegenen Rave und frisst zum Glück erstmal den miesen DJ. Nun stehen sich Mensch und Schlange - und Schlange und Schlange - und Mensch und Mensch gegenüber in einem erbarmungslosen Showdown in dem nur der Stärkste überleben kann… klingt aufregend, ist es aber nicht!
Der Film beginnt sogar visuell recht Eindrucksvoll, wie Michael Bay für Arme: Mit vielen schnellen Schnitten, Zeitlupen und Froschperspektiven wird versucht aus etwas banalem etwas großartiges zu machen. Leider hat das Budget diesen Stil nicht lange verkraftet, so dass bald alles wieder recht bieder wird. David Hewlett ist so sympathisch, dass man ihm wünscht diesen Film nicht gemacht zu haben und die weibliche Hauptrolle hat zumindest in jeder Situation perfektes Lipgloss und ein nettes Dekolleté. Die Schlangenaction ist peinlich und ohne jegliches Gespür für Rhythmus, Action oder Stimmung dargeboten. Schade!



THE GOOD
In ANACONDAS ringt der Held einmal mit einem Krokodil. In dieser einzig gelungenen Szene des Films wurden die Tarzancomics meiner Jugend lebendig. Sehr gut! Die Effekte waren insgesamt in Ordnung, wenn man bedenkt, dass die Schlange einfach nichts zu tun hatte als alle 30 Minuten mal böse zu zischeln.
BOA bietet immerhin eine absolut unmotivierte aber absolut ansehnliche Nacktszene, auch nicht schlecht. Pluspunkte auf jeden Fall für das Graf Zaroff Klischee des Jägers der schon alles gejagt hat (siehe auch Frankenfish).

THE BAD
Beide Filme versuchen gar nicht erst ihre Figuren zu entwickeln. Der Zuschauer bleibt ungerührt bei jedem weiteren Toten, derer es jedoch nicht wirklich viele gibt.
ANACONDA ist zäh, die Handlung wird zerlabert und es passiert zu wenig Schlangenaction. Die Effekte in BOA sind aus der untersten Schublade, bezahlt aus der Portokasse. In diesem Fall wünscht man sich weniger! Das Drehbuch versucht obendrein ständig die dümpelnde Handlung durch ironische Randfiguren, wie trottelige Deputies oder terroristengeile Reporter aufzulockern, scheitert dabei jedoch kläglich.

THE UGLY
ANACONDAS zielt auf ein jugendliches Publikum und BOA wurde für das Fernsehen produziert, in beiden Filmen gibt es dementprechend keine Splattereinlagen, nicht einmal wirklich spannende Szenen!


monstermensch.de_bilder_fd_medal.jpg ENDERGEBNIS monstermensch.de_bilder_fd_medal.jpg
Ebenso wie der Zuschauer, der sie sich angeschaut hat, sind beide Filme große Verlierer. Nach Punkten gewinnt jedoch BOA VS. PYTHON für die Nacktszene und den einzigen sympathischen Darsteller in beiden Filmen.



Nächste Runde:
"DRAGON FIGHTER" gegen "GEORGE UND DAS EI DES DRACHEN"


Vorige Runde:
"DINOCROC" gegen "FRANKENFISH"






filmduell_anacondas_hunt_for_the_blood_orchid_boa_vs_python.1381555675.txt.gz · Zuletzt geändert: 2013/10/12 07:27 von monstermensch