MonsterMensch
MonsterMenschMonsterMensch

Filmduell

"DINOCROC" gegen "FRANKENFISH"

Wir leben in einer guten Zeit für Trashfans. Genmanipulierte Viecher laufen Amok und fressen Menschen. Was kann da noch schief gehen? Schauen wir uns doch mal zwei, im Sinne der Anklage schuldige Vertreter dieser Zunft genauer an:



monstermensch.de_bilder_filmduell_fd-dinocroc.jpg "DINOCROC"
Regie: Kevin O´Neill (Effektmensch, Regiedebut)
Produktion: Roger (the man) Corman
Krokodilfutter: Charles Napier, Joanna Pacula, Costay Mandylor

Genmanipuliertes Krokodil läuft in dörflicher Gegend Amok und frisst Menschen.

Aus dem bösen Genlabor bricht ein schnell wachsendes und immer hungriges Monsterkrokodil aus. Ihm gegenüber stehen eine heldenhafte Tierschützerin, ihr Freund, der ein persönliches Hühnchen mit dem Krokodil zu rupfen hat und ein tougher australischer Krokodiljäger. Mehr erwähnenswerte Handlung gibt es auch nicht zu beschreiben. Das Krokodil frisst Menschen und die Helden versuchen es zu stoppen. Natürlich kommen dann noch die bösen Wissenschaftler dazu und versuchen das Viech auf ihre Weise einzufangen und alles zu vertuschen.
Bis zum Showdown wird es aber dennoch nicht langweilig, weil der Film geschickt alle Gefahren des BilligKinos umschifft und ein gutes Tempo vorlegt. Private Momente wechseln sich mit Kroko-Action in einem angenehmen Rhythmus ab.
Die Effekte sind absolut obere Videoqualität, und ´n büschn Blut gibt's auch. Der große Pluspunkt des Films aber sind die Figuren, die durchaus nicht die totalen Monster-Trash-Film-Abziehbilder sind, für die man sie eingangs halten könnte. Die Tierschützerin und ihr Freund sind sympathisch, was schon mal viel ausmacht und der toughe Krokodiljäger ist zur Abwechslung eine gelungene Parodie des archetypischen toughen Monsterjägers (Quint). Selbst der sture Sheriff lenkt sehr schnell ein, als er die Gefahr des Monsters erkennt und macht etwas, was Sheriffs sonst nie tun: er handelt!
Die Dialoge sind nicht total abgedroschen und der Film hat tatsächlich einige absolute Überraschungen parat (freut euch auf die Suche nach dem Hund, mehr will ich nicht verraten). Selbstverständlich gibt es auch die für einen Wasser-Monster-Film unentbehrlichen Jaws-Referenzen (zwei eindeutige und mind. noch zwei weitere versteckte) und so ist DINOCROC alles in allem ein empfehlenswerter Monsterspass.



monstermensch.de_bilder_filmduell_fd-frankenfish.jpg "FRANKENFISH"

Regie: Mark Dippe (hat Spawn verhunzt)
Fischfutter: niemand wichtiges

Genmanipulierte Fische laufen (!?!) im Sumpf amok und fressen Menschen.

Wo ein durchschnittlicher Monsterfilm direkt mit einer Monsterattacke anfangen würde, nimmt dieser Film sich etwas mehr Zeit und bringt uns (etwas zu) langsam der Hauptfigur näher. Der Held ist Kriminalpathologe (damit wir am Anfang wenigstens ein paar verweste Leichen zu sehen kriegen) und ein verdammt guter obendrein.
Sein neuer Auftrag führt ihn tief in die Sümpfe der Südstaaten, wo ein Fischer scheinbar Opfer eines Krokodils wurde. Mit einer Biologin an Bord fährt der Held raus und trifft auf eine verschrobene Backwood Einsiedlertruppe, die in den Sümpfen haust. Doch keine Sorge, Deliverance ist hier nicht angesagt, denn diese Menschen sind allesamt liebenswert und dienen obendrein als prima Fischfutter. Schon bald macht sich nämlich die mutierte Makrele dran alles zu fressen, was ihr zu Lande, zu Wasser und in der Luft in die Flossen gerät. Natürlich kommt dann noch ein tougher Großwildjäger, der im ersten Moment Rettung für die Helden verspricht.
Als die Action dann losgeht, geht sie wirklich los. Der Fisch frisst, Häuser und Boote explodieren, Köpfe rollen dass es eine Freude ist. Man merkt dem Film an, dass er ein etwas höheres Budget als CROC hatte. Zwar spielt sich die Handlung auch nur an einer Handvoll Sets ab, aber die Szenen sind aufwändiger aufgelöst und geschnitten, die Action ist hervorragend und die Effekte klasse. Ebenfalls zwei eindeutige Jaws-Referenzen und ein prima Horrorfilm-Ende, fertig ist der astreine SplatterSpass.



THE GOOD
Beide Filme vereinen die essenziellen Archetypen des Monstertrashs: Den furchtlosen Helden, die kreischende Damsel-in-distress, den toughen Jäger, den bösen Wissenschaftler. Die Figuren nerven nicht und Dialoge werden nur ganz selten total überflüssig, hierbei ist FRANKENFISH etwas schwafeliger.
Wo DINOCROC im Fahrwasser des Weissen Haies schwimmt, nimmt FRANKENFISH irgendwann die sympathische Abzweigung ins Land der Raketenwürmer. In FRANKENFISH gibt es obendrein ein paar nackte Brüste zu sehen (leider nicht von den attraktiven Frauen) und einen verrückten VietnamVeteranen.

THE BAD
CROCI scheint nach einem rasanten Start in der Mitte etwas die Luft wegzubleiben, während FISHI sich mit einer etwas zähen Exposition plagen muss. Der Kameramann von FISHI schafft es bewundernswerterweise die pittoresken Sümpfe Alabamas (oder wo auch immer) aussehen zu lassen wie einen uninteressanten Baggersee.

THE UGLY
In beiden Filmen fliegen abgetrennte Köpfe herum, liegen verstümmelte Leichen am Strand und überhaupt macht in beiden die Action spaß!


monstermensch.de_bilder_filmduell_fd_medal.jpg ENDERGEBNIS monstermensch.de_bilder_filmduell_fd_medal.jpg
So gewinnt FRANKENFISH am Ende eines ausgewogenen Kampfes nach Punkten, es gibt einfach von allem etwas mehr.



Nächste Runde:
"ANACONDAS - HUNT FOR THE BLOOD ORCHID" gegen "BOA VS. PYTHON"








filmduell_dinocroc_frankenfish.txt · Zuletzt geändert: 2017/01/24 23:37 von monstermensch