MonsterMensch
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Filmduell

"MOSQUITOMAN" gegen "SHARKMAN"

Nicht erst seit der fünften "Die Fliege" Verfilmung wissen wir, dass menschliches Genmaterial nicht dafür geeignet ist mit dem von Insekten, Tieren oder Frauen gekreuzt zu werden. Da diese Warnungen offenbar noch nicht von allen gehört wurden, haben uns ein paar aufmerksame Produzenten die Gefahren der Gentechnik noch einmal visuell aufbereitet:



monstermensch.de_bilder_fd-moskito.jpg MOSQUITOMAN
Regie: Tibor Takács (TV und Direct-to-Video Spezi)
Darsteller: Corin "Parker Lewis" Nemec, Musetta Vander

Halb Mensch, halb Moskito! Ein gnadenloser Blutsauger.

In der Stadt breitet sich ein tödlicher Virus aus, der von räudigen Moskitos übertragen wird. Um der Epidemie Einhalt zu gebieten züchtet eine engagierte Wissenschaftlerin eine neue Moskitoart, die den Virus ausrotten soll. Doch die Blutsauger sind noch nicht ausreichend getestet worden und so will ihr skrupelloser Chef an einem Häftling unmoralische Menschenversuche vornehmen. Der Häftling hingegen hat ganz andere Pläne und fängt an sich den Weg durch das Labor frei zu schießen. Bei dieser Schiesserei stolpert der Häftling dann in den Atomreaktor des Labors, in dem zufällig auch gerade die manipulierten Mücken bestrahlt werden.
Der geneigte Zuschauer begreift natürlich sofort, welche tiefgreifenden Konsequenzen dieser kleine GAU auf die Verfassung des Bösewichts haben wird. Jener ist dann auch schwer angeschlagen von der Atomexplosion und flieht zu einer alten Freundin. Hier vollzieht sich dann die Mutation zum grausamen Moskitomann, der sogleich die arglose Dame aussaugt.
Zum Glück ist der Bestie aber bereits jemand auf den Fersen, der Cop, der ihn einst hinter Gitter brachte und der, die Welt ist ja so klein, mit der engagierten Wissenschaftlerin liiert ist. Mit dieser geht im Übrigen ebenfalls eine seltsame Wandlung vor, jedoch etwas langsamer, schließlich war sie von der Atomexplosion vier Meter weiter entfernt. Sie bekommt einen unerklärlichen Appetit auf Zucker und… auf Blut! Der Cop muss auch nicht lange suchen, denn Moskitomann hinterlässt in der Stadt eine Spur aus Leichen und schließlich stehen Sie sich gegenüber. Der Cop erkennt natürlich sofort die schreckliche Wahrheit und nun muss er seine Freundin beschützen, denn das Monster wartet nur auf ihre endgültige Verwandlung um sich mit ihr zu paaren.
Es kommt dann zu einem sehr blutigen Showdown, bei dem der kugelsichere Insektenmensch ein komplettes SWAT Team dezimiert und erst die selbstlose Wissenschaftlerin kurz vor ihrer kompletten Transformation den Schädling mit in den Tod reißt. Zurück bleibt ein sehr trauriger Parker Lewis und ein glücklicher Zuschauer, der soeben einen guten Monsterfilm gesehen hat.
Abschließend bleibt zu bemerken, dass Corin Nemec noch immer ein extrem sympathischer Schauspieler ist und auch als Actionheld nicht die schlechteste Figur macht. Man kann ihm nur wünschen, dass er eines Tages nicht mehr nur in TV Filmen mitspielt.



monstermensch.de_bilder_fd-shark.jpg SHARKMAN
Regie: Michael Oblowitz (hat zwei Filme mit Seagal gedreht!!)
Darsteller: Jeffrey "ReAnimator" Combs, William Forsythe

Halb Mensch, halb Hai! Ein gnadenloser Allesfresser.

Das geht ja gut los: Zwei unbedarfte Touristen werden von einem merkwürdig deformierten Freakhai zerfleischt. Dieser Freakhai, so erfährt der neugierig gewordene Zuschauer alsbald, ist der an Krebs erkrankte Sohn eines Genforschers. Der ebenso geniale wie verrückte Wissenschaftler hat seinem Sohn die Stammzellen eines Hammerhais implantiert, schließlich werden Haie niemals krank. So soll schon bald eine neue Superrasse von unsterblichen Amphibienwesen heranwachsen und ein neues Atlantis bevölkern! Da der Sharkman jedoch zusehends degeneriert und an Intelligenz verliert, muss er so schnell wie möglich wieder mit einer menschlichen Frau gekreuzt werden. Ohne wenn und aber werden also wehrlose Frauen von dem Monster geschwängert, doch die Mutantenbabies sind leider allesamt nicht lebensfähig. Die Zeit wird knapp und eine geeignete Partnerin muss schnell gefunden werden. Zum Glück kommt dann auch prompt nichts ahnender Besuch auf die einsame und entlegene Insel des Monstermachers: Der Chef eines BiotechLabors mit seinem Stab, darunter eine attraktive Wissenschaftlerin und ihr Freund aus der IT Abteilung. Was für ein glücklicher Zufall, dass diese kluge und attraktive Frau die Ex-Verlobte des Haimenschen ist, und somit eine ideale Paarungspartnerin darstellt.
Diese Charaktere werden kurz und schmerzlos eingeführt, der Chef ist geldgierig und skrupellos, die Wissenschaftlerin und ihr Freund sind lieb und nett, außerdem schwimmt sie sehr gern, was für die weitere Handlung überhaupt keine Bedeutung hat, aber ein netter Anlass ist eine schöne Frau im Bikini zu zeigen.
Nachdem die ersten zwanzig Minuten des Films wie im Fluge vergangen sind, entblößt der Verrückte Wissenschaftler endlich sein wahres Gesicht. Er sperrt seine Gäste ein und flutet die Zelle. Warum sein Wachtposten an dieser Stelle ein Maschinengewehr in der Zelle zurücklässt wird wohl auf ewig sein Geheimnis bleiben, jedenfalls können sodann alle fliehen, aber Sharkman ist ihnen auf den Fersen. Was nun folgt ist plumpe Action nonstop. Da explodieren Boote und Helikopter, Schlingpflanzen greifen holde Jungfern an und Menschen werden vom Sharkman gefressen. Gerade der durchs Gebüsch schleichende Hai ist zwar herrlich bizarr, leider wirkt das alles meist total zusammenhangslos. Zum Schluss wird der Film dann komplett konfus: Der Held liegt eben noch neben den bösen Häschern am Boden, schwimmt in der nächsten Sekunde dann fröhlich im Wasser; der Hai hockt grade auf einem Berg um im nächsten Moment jemanden im Meer zu fressen. Im Showdown frisst dann wie erwartet Sharkboy seinen Papa und wird selber absolut unspektakulär vom Helden erlegt.
Eben dieser Held ist auch das größte Manko des Films. William Forsythe taugt als Actiondarsteller überhaupt nicht und seine Rolle ist mehr als fadenscheinig angelegt. Warum der IT-Spezialist mit auf die Insel kommt bleibt komplett im Dunkeln, dafür kann er aber praktischerweise wie kein anderer mit Harpunen und Maschinengewehren umgehen! Jeffrey Combs hingegen, der wie geschaffen ist für die Rolle des verrückten Wissenschaftlers, kann leider auch nicht viel aus seinen dünnen Dialogen herausholen, die nicht mehr als die üblichen Klischees bieten.
Insgesamt ist der Film dennoch auf Grund seiner temporeichen Dummerhaftigkeit unterhaltsam und empfehlenswert.



THE GOOD
Ob die Paarungsakte des SHARKMAN bewusste Verweise an den großen Fischmenschen-vergewaltigen-Menschenfrauen-Klassiker "Das Grauen aus der Tiefe" sind oder nicht, sei dahingestellt, jedenfalls ist dies eine wunderbar gemeine Ausgangssituation. Der Film hält sich nicht lange mit Exposition auf, sondern kommt schnell zur Sache, die Sets sind einfach aber schön und vor allem die Außenaufnahmen bieten prachtvolle Panoramen. Und wenn der SHARKMAN sich im Gebüsch versteckt, wer muss da nicht sofort an den unsterblichen John Belushi in "Landshark" denken?
MOSQUITOMAN verweist ebenso ungeniert wie sein bekiemter Gegner auf einige große Vorbilder: "Die Fliege", "Mimic", "Sie nannten ihn Mücke". Der Film macht aber sehr schnell klar, dass es ihm bloß um hohen Bodycount geht. Die Verwandlung der Heldin wird zum Glück nicht auch noch tiefenpsychologisch seziert. Gerade das flotte Tempo und vor allem die sichere Inszenierung heben diesen Film über das Gros seiner Kollegen. Die Dreharbeiten fanden in Bulgarien statt und so konnte das Maximum aus dem geringen Budget herausgeholt werden, die europäische Kulisse fällt zu keiner Zeit unangenehm auf.

THE BAD
Die Action in SHARKY ist leider weitestgehend dilettantisch inszeniert und im Schnitt wurden mit absoluter Treffsicherheit immer die schlechtesten Entscheidungen getroffen um dadurch Spannung und Schockeffekte zu zerstören.
An MÜCKENMANN mag man die komplett einfallslose Dramaturgie bemängeln, doch was dem Film an Überraschungen fehlt, macht er durch Sympathie wett.

THE UGLY
Wenn der SHARKMAN seine Opfer zerlegt hat, bleibt meist nicht viel von ihnen übrig, leider sieht der Zuschauer aber auch nicht viel davon, ab und an mal ein paar abgetrennte Körperteile. Dafür gibt es eine wunderbar geschmacklose Kaiserschnitt-Szene, in der Dr. Combs versucht ein Haibaby zu entbinden und dafür erstmal die störenden Gedärme der werdenden Mutter aus dem Weg räumen muss.
Das Design der Brundlefliege wurde eindeutig fotokopiert für die Entwürfe des Riesensaugers, doch wie kreativ kann man bei einem riesigen Insekt noch sein? Wenn der Gute sich jedoch in die Lüfte erhebt sieht er aus wie ein fliegendes Hähnchen! Im Showdown fliegen dann Körperteile durch die Luft, es fließt viel Blut und eine schöne Explosion gibt es auch noch.


monstermensch.de_bilder_fd_medal.jpg ENDERGEBNIS monstermensch.de_bilder_fd_medal.jpg
Ein knappes Ergebnis. SHARKMAN ist zwar bunter und macht auch viel Spaß, MOSQUITOMAN überzeugt durch seine straffere Inszenierung die geradlinige Action und den absolut sympathischen Hauptdarsteller aber am Ende mehr und gewinnt daher knapp nach Punkten.



Nächste Runde:
"BLOODY HIGHWAY" gegen "HELL´S HIGHWAY"


Vorige Runde:
"VAMPIRE HUNTERS" gegen "ETERNAL BLOOD"






filmduell_mosquitoman_sharkman.1381556267.txt.gz · Zuletzt geändert: 2013/10/12 07:37 von monstermensch