MonsterMensch
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Monster Busters

The Monster Squad

monstermensch.de_bilder_m_monsterbusters1987_26b.jpg USA 1987

Regie: Fred Dekker
Drehbuch: Shane Black
Mit: Duncan Regehr, Tom Noonan

Ein Werwolf geht nicht zur Arbeit, er ist nicht wie du und ich.

Sean, Patrick und Rudy sind ganz normale Kinder. Sie leben in einer ruhigen kleinen Vorstadt, sie gehen auf eine langweilige Schule und sie lieben Monster. Sie sitzen in ihrem Baumhaus, lesen Gruselcomics und fantasieren über Werwölfe und Vampire.
Ihre Leidenschaft wird von den Erwachsenen natürlich nur belächelt und auch in der Schule wird ihr akademisches Interesse an fantastischen Kreaturen nicht gern gesehen.

Niemand kann ahnen, dass Dracula höchstpersönlich auf dem Wege in die Kleinstadt ist, um mit Hilfe der größten Monster der Geschichte die Welt zu unterwerfen. Er macht sich eine Mumie, einen Werwolf und den Kiemenmann gehörig und reanimiert zuletzt auch noch Frankensteins Monster. Mit ihrer Hilfe will Dracula ein magisches Amulett in die Hände bekommen, dessen Zauberkraft das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse aufheben kann.

Die Kinder gelangen zeitgleich an Van Helsings Tagebuch und kommen so dem Plan des bösen Vampirs auf die Schliche.
Dracula indes schickt das Frankenstein Monster, um die Kinder zu töten, doch dieses freundet sich stattdessen mit den Kindern an und schlägt sich auf ihre Seite. Gemeinsam bleiben ihnen nur 24 Stunden um die Welt zu retten!

So beginnt ein spannungsgeladenes Wettrennen gegen die Zeit und schließlich stehen sich alle Beteiligten in einem actionreichen Showdown gegenüber in dessen Verlauf die halbe Stadt in Trümmer gelegt wird.

Obwohl der Film durchaus auch ein paar unlogische Szenen bietet - was macht die Mumie im Wandschrank? Wozu braucht Dracula noch gleich Frankensteins Monster? - und im Abspann ein ganz furchtbarer 80er Jahre Synthie-Rap läuft, ist „Monster Busters“ ein Riesenfilm, der auf allen Ebenen punktet.
Gleichzeitig ein spannender Kinderfilm voller Abenteuer und eine großartige Hommage an die klassischen Monsterfilme der Universal-Studios, bleibt „Monster Busters“ ein selbstbewusstes eigenständiges Werk, das nicht bloß abkupfert, sondern eine eigene Mythologie erschafft.
Vor allem ist der Film niemals langweilig, sondern spannend, humorvoll und stilsicher inszeniert. Den Machern und Akteuren merkt man die ehrliche Freude an kindlichem Abenteuer, den Spaß an der Fantasie und die absolute Liebe zu den Monstern an und dies überträgt sich auf den Zuschauer.

Ein Glanzstück des effektgeladenen Unterhaltungskinos der 80er Jahre, als es für Kinder noch Filme gab, die nicht komplett weichgespült und auf den dümmsten gemeinsamen Nenner heruntergebrochen wurden. Eltern seien jedoch gewarnt, dass es hier durchaus brutal und aus heutiger Sicht nicht besonders politisch korrekt zur Sache geht. So überrascht der Film hin und wieder mit harten und blutigen Szenen, explodierenden Körpern und spritzendem Blut. Die jungen Protagonisten geraten ein ums andere Mal in ernsthafte Gefahr und echte Coolness wird noch dadurch ausgedrückt, dass Kinder rauchen oder stolz mit Gewehren herumhantieren. So etwas wird heute (leider leider) einfach nicht mehr produziert.

Das Drehbuch stammt von Fred Dekker und Shane Black. Black ist der Wunderautor, der in den 80er Jahren das Actiongenre revolutioniert hat und inzwischen auch selber Regie führt. Die beiden, die sich von der Filmhochschule kennen und die eine Liebe zum großen und spaßigen Spektakel teilen, vermengen hier geschickt Actionkonventionen und Horrorklischees. Spielerisch und augenzwinkernd wird der erste Auftritt des jugendlichen Rebellen Rudy ausgekostet, welches in genau dieser Form schon zigfach von Stallone und Schwarzenegger mit stoischer Ernsthaftigkeit dargestellt wurde. Die oberflächlich gespielten Eheprobleme des toughen Polizisten mit Herz, sowie der Showdown mit Explosionen und Schiessereien hätten auch in einer typischen WarnerBrothers Blockbusterproduktion stattfinden können, nur dass hier eben die Kinder die Helden sind.

Dekker inszeniert den Film stilsicher und atmosphärisch. Das alte Spukhaus wird zum gruseligen Gemäuer voller Geheimgänge und Draculas Bräute sind so sexy wie tödlich. Bemerkenswert ist eine zwei-sekündige Kameraeinstellung, mit der die ganze Geschichte des unheimlichen Nachbarn mit der tragischen Vergangenheit erzählt wird und die diese Figur auf eine andere Ebene erhebt.
Eine liebevolle Hommage zu produzieren bedeutet mehr als nur bei den klassischen Vorbildern abzukupfern und so spielt Dekker geschickt mit den Erwartungen des wissenden Publikums als das kleine Mädchen Phoebe am Flussrand sitzt und auf das Frankenstein Monster trifft. Dieses direkte Zitat aus Frank Whales Filmklassiker kann einem angesichts der Bedrohung einen Schauer über den Rücken jagen.

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Alles starker Tobak für einen „Kinderfilm“, wodurch es dieser aber gerade schafft seinen Anspruch zu behaupten ernst genommen zu werden, auch wenn es „nur“ um die reine Freude an Filmmonstern geht.

Fred Dekker legte mit seinen ersten beiden Filmen „Die Nacht der Creeps“ und „Monster Busters“ einen fulminanten Einstand als Regisseur hin. Leider haben beide Filme an den Kinokassen nicht den erhofften Erfolg erzielt und daher versandete seine Karriere danach etwas. Eine Schande, denn seine Filme sind hervorragend gealtert und heute noch genauso unterhaltsam wie damals. Nicht umsonst gibt es inzwischen eine große Fanbasis für diese anerkannt großartigen Unterhaltungs-Horrorfilme.

Für Die Spezial- und Kreatureneffekte war Stan Winston verantwortlich. Der inzwischen leider verstorbene Effektmensch hat einige der markantesten Monsterikonen der modernen Filmgeschichte geschaffen. Er hat den Terminator geschaffen, das Predator Monster und die Alien-Queen aus James Camerons „Aliens - Die Rückkehr“. In der Branche galt Winston als einer der kreativsten und zudem als einer der menschlich liebenswertesten Kollegen und er hat ein Erbe für die Nachwelt hinterlassen, dessen Bedeutung hochgeschätzt werden muss. Die Gesichtszüge des Werwolfs in diesem Film wurden vom Team nach Winstons Gesichtszügen gestaltet, wodurch ihm schon zu Lebzeiten durch diese Figur ein kleines Denkmal gesetzt wurde.

Wer die Universal Horrorklassiker kennt, dem muss nichts über deren herausragenden Qualitäten erzählt werden. Um „Monster Busters“ zu lieben muss man aber nicht alle Vorbilder kennen. Vielleicht bekommt man durch diesen Film ja Lust diese einmal für sich selber neu zu entdecken.

Monster Busters“ ist ein durchweg unterhaltsamer Film den man nicht oft genug kucken und nicht hoch genug loben kann. Ein Muss für jeden Monsterfan, ob jung oder alt.


Monster Busters in der imdb

Siehe auch
Die Nacht der Creeps (1986)
Explorers (1985)
Der Schrecken vom Amazonas (1954)
Der Wolfsmensch (1941)
Van Helsing (2004) (als negatives Gegenbeispiel für eine Universal-Monster Hommage, die alles falsch macht und durch und durch miserabel ist)



Trailer




Bilder
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monster_busters_1987.txt · Zuletzt geändert: 2017/01/25 00:17 von monstermensch