USA 1949

Regie: Ernest B. Schoedsack

Mit: Ben Johnson

„You and Joe don´t belong here.“

Die kleine Jill lebt mit ihrem Vater in Afrika. Eines Tages adoptiert sie einen Babygorilla, den sie Joe nennt und der zwölf Jahre später zu einem riesigen Tier herangewachsen ist.
Als ein großspuriger Nachtklubbesitzer in der Nähe wilde Löwen einfängt, wird das Lager von Joe entdeckt, der die Löwen befreit. Die Männer wollen nun den großen Affen einfangen, doch Jill unterbricht die Jagd und verhindert, dass irgendjemand verletzt wird. Der Nachtklubbesitzer ist fasziniert von Joe und überredet Jill, mit ihrem Freund nach Los Angeles zu gehen, wo Joe zu einer Riesenattraktion wird.
Doch Jill bekommt rasch Heimweh und gerade als sie mit Joe zurückkehren will geschieht eine Tragödie. Joe wird von betrunkenen Unruhestiftern provoziert und läuft Amok, woraufhin er erschossen werden soll.

Die Geschichte um den liebenswerten Riesenaffen ist über alle Maßen naiv und sehr einfach gestrickt. Dies trübt jedoch nicht den Spaß, den der charmante Film macht.
Produziert und inszeniert wurde er vom Team, das auch bereits für „King Kong“ verantwortlich war. Auch die Handlung folgt im groben der Struktur des Klassikers: In einem fremden Land trifft eine junge Frau auf einen großen Gorilla; das Tier wird in die Großstadt gebracht und zur Schau gestellt; das Tier läuft Amok und es gibt einen Showdown auf einem großen Haus. Darüber hinaus ist die Grundstimmung jedoch vollkommen anders. Joe ist ein friedliebendes Geschöpf und will niemandem wehtun, er beschützt andere Tiere und vor allem seine Freundin Jill. Entsprechend ist die Action auch nicht so spektakulär wie im großen Vorgänger. Es gelingt dem Film aber dennoch, eine sehr positive eigene Identität zu entwickeln und, besonders im Showdown, gelungene dramatische Konflikte zu entwickeln.

Die Spezialeffekte wurden von Willis O´Brien entwickelt, wobei der Großteil der Animationen von seinem Chef-Techniker ausgeführt wurden, einem jungen Ray Harryhausen, der hier an seinem ersten Spielfilm mitwirkte und so den Grundstein legte für die Karriere als wichtigster Effektmensch aller Zeiten.
Ein besonderer Höhepunkt ist die erste Begegnung mit dem ausgewachsenen Gorilla in der eine Gruppe Cowboys versucht das Tier mit Lassos einzufangen. Eine ähnliche Szene wird Harryhausen später noch einmal in „Gwangis Rache“ inszenieren. Die Miniatureffekte sind rundum beeindruckend. Die Szenen mit dem brennenden Waisenhaus im Showdown sind perfekt inszeniert. Joe ist fantastisch animiert, die ausdrucksstarke Figur steckt voller Leben, bewegt sich fließend und ist hervorragend in die Szenerie integriert.

Der Showdown des Films wurde in den Achtziger Jahren vom Verleiher nachträglich eingefärbt. Obwohl diese Vorgehensweise insgesamt fragwürdig ist, muss zugegeben werden, dass dies in einigen Einstellungen doch sehr eindrucksvoll wirkt.

„Panik um King Kong“ ist ein liebenswerter, kurzweiliger Affenspaß voller rührender und dramatischer Momente.

Panik um King Kong in der imdb

Siehe auch
King Kong und die weiße Frau (1933) (der Vater aller Affenfilme vom selben Team)
Mein grosser Freund Joe (1998) (gelungenes Remake)



Trailer

Bilder