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The Catman of Paris

monstermensch.de_bilder_c_catman_1946_26.jpg USA 1946

Regie: Lesley Selander

I am the Catman and nobody can convince me I´m not.

Nach langer Zeit im Ausland kehrt der erfolgreiche Schriftsteller Charles Regnier nach Paris zurück. Sein aktueller Roman basiert auf einer historischen Staatsaffäre und entsprechend gerät er unter Verdacht als ein Mann getötet wird, der wichtige Dokumente zu eben diesem Fall besaß. Erschwerend kommt hinzu, dass Charles selber unter Schüben von Gedächtnisverlust leidet und sich nicht mehr erinnern kann, wo er während der Tat war. Als seine Verlobte, von der er sich trennen wollte, auf ebenso grausame Weise ums Leben kommt, ist er selber nicht mehr sicher unschuldig zu sein. Dennoch versteckt er sich bei einer Freundin vor der Polizei. Aber ist sie vor dem blutrünstigen Katzenmann sicher?

Der Film spielt im Jahre 1895, was vielleicht eine Erklärung dafür ist, dass der Polizeichef ohne weiteres sofort davon ausgeht, dass ein Katzenmann die Untaten vollbracht hat, ein Mensch, der sich in eine Bestie verwandeln kann. Sein Inspektor glaubt zwar nicht an diese übernatürliche Kreatur, wird aber bald eines besseren belehrt.
Die gesamte Geschichte um den Katzenmann ergibt wenig Sinn. Die Handlung besteht aus bequemen Zufällen und Ungereimtheiten. Das weibliche Opfer nimmt ihren Mörder sogar in ihrer Kutsche mit, obwohl es keineswegs so dunkel war, dass sie nicht den Unterschied zwischen ihrem Verlobten und dem Monster hätte sehen können. Durch die lächerliche Konstruktion verliert die Szene alles, was an Spannung noch vorhanden war. Ebenso amüsant ist das Modell vom ersten Tatort, das der Inspektor über Nacht als maßstabsgetreues dreidimensionales Diorama nachbauen lässt. Das absurd große und überflüssige Modell erfüllt nur einen einzigen Zweck nämlich eine schöne Kameraeinstellung zu ermöglichen, in der eine Katze durch das Modell schleicht und dadurch riesengroß wirkt. Die Schübe von Amnesie, die der Autor hat kommen ebenso gelegen und erfüllen keinen anderen Zweck als das Geheimnis etwas länger im Dunkel zu halten. Keine dramaturgische Entwicklung im Film wirkt organisch, alles ist krampfhaft erzwungen um zur merkwürdigen Mythologie zu passen, die um den Katzenmann gesponnen wird und die seltene Planetenkonstellationen und welterschütternde Ereignisse beinhaltet.
Die gesamte Auflösung der Geschichte ist absolut schwachsinnig und lässt zahlreiche Fragen offen, macht dabei allerdings in keinster Weise neugierig die Antworten zu erfahren.

Der Regisseur hat im Laufe seiner Karriere hauptsächlich Western und Kriegsfilme gedreht. Dies erklärt sicher, warum es in „The Catman of Paris“ eine überflüssige Kneipenschlägerei und eine lächerliche Verfolgungsjagd mit Pferdekutschen gibt. Dann ist da noch eine wiederkehrende Sequenz, die andeutet, dass der Held gleich das Gedächtnis verliert. Diese ist beim ersten Mal noch interessant, die halluzinatorischen Bilder werden aber nie weiter erläutert und haben auch keinen Bezug zum Charakter und nach mehreren Wiederholungen nerven sie nur noch. Am schlimmsten wird die Geduld des Zuschauers durch die aufdringlichen falschen Akzente der Darsteller strapaziert. Um die Illusion aufrecht zu erhalten, dass der Film in Paris spielt, sprechen die Darsteller mit schlimmen französischen Akzenten, wobei es einige komplett übertreiben, während andere es gar nicht erst versuchen.
Neben all diesen Mängeln gibt es auch gelungene Szenen, so ist der erste Überfall der Kreatur recht atmosphärisch gestaltet, mit einem schönen unheimlichen Schatten an der Wand und auch der Showdown im großen dunklen Haus liefert endlich etwas Spannung, die zuvor fehlte. Aber das bleibt letztlich zu wenig um zu überzeugen.

The Catman of Paris“ ist ein schlecht durchdachter Film, der im Fahrwasser der erfolgreichen (und besseren) Filme „Der Wolfsmensch“ und „Katzenmenschen“ entstanden ist und weder Spannung noch überzeugende Figuren bietet.



The Catman of Paris in der imdb

Siehe auch
Der Wolfsmensch (1941) (der Film, der die Werwolf Welle ausgelöst hat)
Katzenmenschen (1942) (Noch eine Wer-Katze)



Bilder
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