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Der Golem lebt!

It!

monstermensch.de_bilder_g_golem1967_43.jpg Großbritannien / USA 1967

Regie: Herbert J. Leder

Mit: Roddy McDowall

Als das Lagerhaus eines Museums abbrennt bleibt einzig eine europäische Steinstatue von den Flammen verschont. Doch diese Statue scheint Unglück zu bringen, denn in ihrer Nähe ereignen sich merkwürdige Todesfälle. Als auch der Kurator des Museums tot neben der Figur aufgefunden wird, sieht dessen Assistent Pimm seine Chance gekommen endlich in dem Museum Karriere zu machen.
Pimm findet heraus, daß es sich bei der Statue um den original Golem handelt, den der legandäre Rabbi Loew vor vielen hundert Jahren erschaffen hat und es gelingt ihm, den Steinmann zu erwecken und ihn für seine Zwecke zu missbrauchen.
Als die Frau, die er liebt mit einem anderen Mann zusammenkommt, eskaliert die Situation und schließlich muss sogar die Armee gegen den Golem antreten.

Dem sympathischen Schauspieler Roddy McDowall gelingt es zunächst, den Zuschauer auf die Seite des Museumsangestellten zu ziehen und sogar so etwas wie Mitleid für ihn zu empfinden. Doch im Verlauf des Filmes, wenn die Handlung überhaupt keinen Sinn mehr ergibt, verliert man dann doch jegliches Interesse an dem zutiefst gestörten Charakter. Besonders auffällig sind seine unmotivierten und unerklärlichen Stimmungsschwankungen. So gibt er in einem Moment dem Golem den sinnlosen Befehl eine Brücke zu zerstören, im nächsten Moment quälen ihn Gewissensbisse. Das ist kein Beweis für eine zerrissene Figur, sondern lediglich für ein miserables Drehbuch. Dann gibt es obendrein noch eine vollkommen unnötige Hintergrundgeschichte, in der erläutert wird, dass seine Mutter ein Medium war und mit der Geisterwelt im Kontakt stand. Um die morbide Beziehung zwischen Mutter und Sohn zu unterstreichen bewahrt Pimm ihre mumifizierte Leiche in seiner Wohnung auf und bringt ihr ab und zu kleine Geschenke mit. Der Höhepunkt dieser absurden, von Hitchocks „Psycho“ abgeschauten Konstellation ist ein erotischer Alptraum, in dem sich die hübsche Kollegin in die tote Mutter verwandelt.

McDowall hatte eine sehr lange und abwechslungsreiche Karriere im Fernsehen und Kino. Er spielte in vier Filmen der „Planet der Affen“ Reihe mit und feierte großen Erfolg mit seiner Rolle in „Cleopatra“. Ein weiterer Monsterfilm mit ihm ist der Affenschocker „Shakma“ und für alle Horrorfans bleibt er ewig unvergessen als Vampirjäger in „Mein Nachbar der Vampir“.

Dem Regisseur gelingt es nicht, aus seinem eigenen, wirren Drehbuch so etwas wie einen spannenden Film zu machen. Der Ablauf der Ereignisse ist vorhersehbar und unmotiviert. Der Showdown, in dem mitten im beschaulichen englischen Hinterland eine „kleine“ Atombombe eingesetzt wird, ist ein Paradebeispiel für die einfallslose Inszenierung in diesem billigen Streifen.
Leder hat nur eine handvoll Filme drehen dürfen, darunter der berüchtigte und furchtbar lächerliche „Die Eingefrorenen“, in dem eingefrorene Nazis mittels Gehirntransplantion wiederbelebt werden sollen.
Das einzig positive an „Der Golem lebt!“ ist die schöne Kameraarbeit, welche die Sets in bunten, ausdrucksstarken Farben erstrahlen lässt.

Der Golem selber ist toll designt und hebt sich bewusst von den Vorgängern ab mit dem traurigen Ausdruck in seinem steinernen Gesicht. Er ist er zwar immer noch sehr groß, wirkt durch die langgezogene Kopfform aber nicht mehr wie ein bullig massiger Gigant. Anfangs bleiben die Taten des Steinmannes noch im Verborgenen und erzeugen so durchaus etwas geheimnisvolles, wenn er dann jedoch loslegt und die Befehle seines Herren ausführt, wirkt er dank der steifen Inszenierung wenig imposant oder bedrohlich.

Der Film hat zwar einen tollen Hauptdarsteller und eine außerordentlich attraktive Hauptdarstellerin, erzählt jedoch eine vollkommen spannungslose, wirre und alberne Geschichte.



Der Golem lebt! in der imdb

Siehe auch
Der Golem - Wie er in die Welt kam (1920)
Le golem (1936)




Trailer




Bilder
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