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Es war einmal... ein alter, verrückter Wissenschaftler, der wünschte sich nichts mehr in der Welt als einen Sohn, den er lieben konnte. Aber weil er nur ein alter, verrückter Wissenschaftler war, gab es keine Frau die es lang genug bei ihm aushielt um seine Experimente zu ertragen.
So beschloss der alte, verrückte Wissenschaftler sich einen Sohn zu bauen. Er benutze nur das beste Genmaterial und die feinsten Einzelteile aus der Natur. Die Knochen und Muskeln eines Gorillas, der fünf Löwen erwürgt hat. Die Haut eines Krokodils, das zehn Menschen gefressen hat. Die Nase eines Wolfes, der seine Feinde bis in die dunkelsten Wälder verfolgen und reißen konnte. Die Augen einer blutgierigen Hyäne und die Ohren eines Koalabärs (dieser konnte nichts besonderes, war aber grad in der Nähe).
Als der Körper vollendet war, nahm der alte, verrückte Wissenschaftler das edelste Gehirn, das er in seiner großen Gehirnsammlung finden konnte. Er wollte einen Sohn erschaffen, der es an Genie mit ihm aufnehmen konnte und der an einer Partie Schach ebenso viel Freude hatte, wie an schmerzhaften Experimenten mit lebenden Objekten.
In einer stürmischen Vollmondnacht, als der Kirchturm die zwölfte Stunde schlug und die Wölfe im Moor heulten, vollendete der alte, verrückte Wissenschaftler sein Werk und hauchte seinem Sohn Leben ein. Er war nun kein einsamer, alter, verrückter Wissenschaftler mehr, er war nun Vater. Seine Freude war grenzenlos!
Doch sein Glück währte nicht lange, denn die Einwohner des Dorfes waren voller Zorn, als immer mehr totes Vieh mit zerrissenen Kehlen gefunden wurde. Und so machte sich ein wütender Mob mit Fackeln auf um den alten, verrückten Wissenschaftler und seine Kreatur zu verjagen. Die Zwei flohen in den tiefen, finsteren Wald, wo sie Zuflucht in einer alten Höhle fanden.
Hier lebten sie fortan und waren glücklich. Doch der alte, verrückte Wissenschaftler war schon alt, und so musste der kleine Sohn bald alleine in der Höhle leben.
Der Junge freundete sich an mit den wilden Bestien, die in der Nacht den Wald beherrschten. Er wurde ein geschickter und erbarmungsloser Jäger und kein Dorfmensch hat seitdem den Wald betreten. Nur manchmal, wenn sie des Nachts verzweifelte Todesschreie hörten, dann wussten sie, dass sich ein Fremder in den Wald verirrt hatte.
Der alte, verrückte Wissenschaftler nannte ihn liebevoll Sohn. Doch die Bewohner des Dorfes haben einen anderen Namen, für das Grauen aus der Grotte. Sie nennen ihn MonsterMensch!
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