Großbritannien 1934
Regie: Milton Rosmer
In einem kleinen Fischerdorf am schottischen Loch Ness geht unheimliches vor. Der einheimische Professor behauptet in dem Gewässer ein Monster gesehen zu haben. In den Londoner Forscherkreisen wird ihm kein Glaube geschenkt, doch bei der Presse erzeugt die Geschichte Neugier und so belagern schon bald zahlreiche Journalisten den kleinen Ort. Unter ihnen auch der hartnäckige junge Reporter Jimmy, der sich obendrein in die Nichte des Professors verliebt.
Als unter Leitung des Professors eine Expedition zum Grunde des Sees stattfindet, verunglückt der Taucher und der Professor muss sich vor Gericht für den Tod des Mannes verantworten. Um den Wissenschaftler zu entlasten, taucht Jimmy schließlich selbst in den See hinab und trifft dort auf das leibhaftige Monster vom Loch Ness. Der Professor ist rehabilitiert und das Herz der Nichte gewonnen.
Im Jahre 1933 häuften sich angebliche Sichtungen des Loch Ness Monsters und die Neugier über den Kryptiden nahm zu. Diese britische Filmproduktion aus dem Jahr 1934 machte sich dieses Interesse zu Nutze und gilt als der erste Film, in dem das Monster von Loch Ness thematisiert wird.
Für den Filmschnitt zeichnet David Lean verantwortlich, der später selber Regisseur wurde und mit „Doktor Schiwago“, „Lawrence von Arabien“ und „Die Brücke am Kwai“ große epische Filmklassiker schuf.
Die sehr einfach gestrickte Grundprämisse der Geschichte würde sowohl für dramatische Charakterentwicklungen, als auch für humorvolle Ablenkungen viel Raum bieten. Zu Beginn wird noch sehr charmant die Dorfbevölkerung präsentiert, die im Pub herumsitzt, trinkt und Seemannsgarn spinnt, doch danach zieht sich die Handlung äußerst zäh in die Länge und alle guten Ansätze verpuffen. Obendrein ist die Hauptfigur nur schwer zu ertragen. Der aufdringliche Reporter bricht nachts im Schlafzimmer einer jungen Frau ein, belügt seine Redaktion und fälscht ein Interview. Er ist unsympathisch und hat offensichtlich keine Ahnung vom Pressekodex.
Bei einer Laufzeit von gerade mal 71 Minuten vergeht sehr viel Zeit, bis nach 67 Minuten endlich das Seeungeheuer die Bühne betritt. Das Monster ist ein Leguan, der durch optische Tricks vergrößert wird und wenig bedrohlich wirkt. Die Einblendungen sind dem Alter entsprechend ordentlich und die Einstellungen geschickt gewählt, doch überzeugen kann das Ungeheuer nicht.
„The Secret of the Loch“ bietet keine Spannung, dafür eine unsympathische Hauptfigur und zähe Dramaturgie. Nur historisch interessant.
The Secret of the Loch in der imdb
Siehe auch
The Loch Ness Horror (1981)
Nessie - Das Geheimnis von Loch Ness (1996)
Creatures (2002)
Loch Ness - Die Bestie aus der Tiefe (2008)
Das Wunder von Loch Ness (2008)
Bilder